
Scheppertalk mit
Von Ecki am 15. Mai 2020
Hein gehört zur fränkischen Musikszene wie J.B.O., JUSTICE oder N.O.T. Niemand, nicht einmal wir, wissen wirklich, wer er ist. Hein ist ein Mysterium, bekannt geworden durch seine kultigen Radioshows auf Radio Gong bzw. Radio N1 brannte sich seine markante Stimme ins Gedächtnis vieler! Und wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, ihn hier und heute exklusiv zu interviewen! Viel Spaß!
- Hein, für unsere jüngere Leserschaft, magst Du dich bitte mal kurz beschreiben? Was machst Du, woher kommst Du, warum sollte man Dich kennen?
Es war so Mitte 93, ich hatte ganz gut getankt und bin so in Nürnberg rumgetorkelt, da hab ich mich wohl ein wenig verlaufen. Ich weiß nur noch: ich wollte irgendwo die Boa würgen und war auf der Suche nach der Kachelabteilung, bin also einfach dem Geruch nach und auf einmal steh ich im Sendestudio von Hitradio N1 (damals ein totaler Techno & Dance-Sender!).
DJ Clerasil, oder wie der hieß, war wie immer voll auf Smarties, Ecstasy, Akne oder wie immer dieser Stoff auch heißt, den die sich kontinuierlich reinziehen. Jedenfalls war er absolut nicht bei sich und ich hatte wie immer die aktuellen Metal-Scheiben dabei. Ich habe also alle Regler einfach auf Anschlag hochgeschoben, eine meiner Todesfräsen eingelegt und mir das Mikro gekrallt. Von dieser Minute an war ich Radio-Moderator! Die anderen Hip-Hopper hatten zwar was dagegen, aber nachdem ich mit ihnen mal den echten (Knochen-) Breakdance getanzt hatte, waren die Fronten geklärt.
Nach über 3 Jahren „Hein Hart“ auf N1 ist es dann aber doch zu eng geworden. Mehrere Verfahren wegen Tätlichkeit, Körperverletzung, sexueller Belästigung, Beleidigung und zwei Klagen auf Vaterschaft haben mir das Genick gebrochen. Die Chefs ließen mich mit Polizeigewalt aus dem Studio entfernen. Aber ich hatte wieder eine neue Bleibe gefunden.: im Altersheim bei Gong 97.1.
Die neuen Kollegen waren zwar älter (viel älter, ach was sag ich, sehr viel älter) als bei N1 und standen statt auf Pillen halt auf Alkohol, aber ansonsten waren sie mindestens genauso blöde. ?
Nach sechs erfolgreichen Jahren hatte ich es endlich geschafft. Sämtliche Stuhlbeine meines Chefs bei Gong waren abgesägt und er floh in die Arbeitslosigkeit. Leider kam ich vom Regen in die Traufe. Der “Neue” war zwar nur halb so groß, aber hatte auch nur ein Viertel so viel Musikgeschmack.
2007 wurde „Hein Hart“ auch bei Radio Gong gegangen. Viele Beschwerden der in langen Jahren gewonnenen Fans und Freunde halfen nichts. Hasta La Vista Leute, freut Euch nicht zu früh, ich komme wieder! Nach dieser brutalen Mobbingkampagne habe ich also auf diversen Internetradios mein Unverwesen getrieben.
- Hein war ja schon immer nur eine Stimme. Da ja niemand Dein Äußeres kennt, magst Du Dich einmal kurz beschreiben?
Na klar. Ich bin schön. Schön breit, schön tief, schön groß und extrem sexy.
- Bist Du auf regionalen Events unterwegs?
Aber logisch. Konzerte, Festivals und natürlich lasse ich keine Tupper-Party aus. Ältere Frauen sind so dankbar.
- Aus Erfahrung weiß ich, Du bist ein einfacher Mensch. Deshalb hier ein paar einfache Fragen:
- Was war in Deinem letzten Ü-Ei?
Nix. In den 80ern war noch jedes siebte Ei leer.
- Womit kannst Du gar nicht umgehen?
Viagra und Buchstabensuppe.
- Dein absolutes Hasslied?
„Lemon Tree“ von FOOLS GARDEN, „What’s Up“ von 4 NON BLONDES und die Gummibärchenbande teilen sich Platz 1.
- Nichts ist schlimmer als….
Eine Livesendung mit Durchfall und Blasenentzündung. Hab ich von einem Freund gehört
- Hast Du Punkte in Flensburg, und wenn ja, warum?
Spitzenstand waren 22. Jetzt glaube ich 2. Ich sammle einfach alles und da gibt es sogar noch Sammelbilder dazu
- Hast Du für uns vielleicht ein paar regionale Bandempfehlungen?
Ich mag viele lokale Bands, große wie kleine. J.B.O., IHRE KINDER, FIDDLER’S GREEN, HÄMATOM oder FREEDOM CALL kennt wahrscheinlich jeder. Was ich gerade öfter höre und empfehlen kann sind VAN SCHELLN.
- Was hältst Du von der jungen Metalszene?
Gibt es die? Nee, klar gibt es die. Ich finde es klasse, dass viele Bands sich 20-30 Jahre frisch halten und immer noch klasse Alben abliefern. Da laufen bei mir RIOT, SONATA ARCTICA oder TESTAMENT gerade ständig. Genauso mag ich die „neuen“ Bands, z.B. die Japaner, die experimentieren wie BABYMETAL oder auf typischem Maiden-Judas-Metal aufbauen wie LOVEBITES. Es gibt ausreichend neue Ideen und Kombinationen von Altem, und die junge Metalszene hat genug Energie und Können, um etwas draus zu machen. Und tut es ja auch schon. Da steckt noch viel Potential drin.
- Was hältst Du von der regionalen Metalszene?
Ich habe ja schon was zu meinen Empfehlungen gesagt. Grundsätzlich ist unsere regionale Metalszene schon immer eine Säule der deutschen und europäischen Szene gewesen. Wir haben hier einige gute Musiker und Bands hervorgebracht, die es draufhaben und ein ganz paar davon sind sogar weit gekommen. Das zeigt ja, dass es hier möglich ist, sich zu entwickeln. Auftrittsmöglichkeiten und Unterstützung sind regional vorhanden und da sollten wir auch darauf achten, dass das so bleibt.
- Und hier Deine Chance! Was wolltest du schon immer loswerden?
Meine Vorstrafen.
Hein! Vielen lieben Dank für Deine Zeit und die unterhaltsamen Antworten! Wir hoffen, bald wieder von Dir zu hören!
Scheppertalk, Kreativkopf, Moderation, Allrounder
Ecki wurde dank seiner künstlerischen Ader bereits Ende 2017 festes Mitglied bei Scheppercore. Vor allem Artwork und Shirtdesign waren seine ersten Beiträge für die Konzertreihe. Mittlerweile betreut er außerdem Bands vor Ort und moderiert sämtliche Shows. Zusammen mit Jonas und Luke rief er vor einigen Monaten das neue YouTube-Format “Scheppertalk” ins Leben. Hauptberuflich geht er voll und ganz als Bierbrauer auf. #abgeliefert
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