
Interview mit
Von Ecki am 14. Dezember 2020
Nur mal angenommen, man würde WITHIN TEMPTATION mit JINJER oder gar GOJIRA mit NIGHTWISH kreuzen…was könnte dabei rauskommen und würde es Gefallen finden? So etwas in der Richtung müssen sich die Jungs und das Mädel von FLAME OR REDEMPTION auch gefragt haben, kurz bevor sie zur Tat schritten und eben jenen Musikstil auf die Münchener Metalszene los ließen. Und der Erfolg gab ihnen Recht! Ein beispielloser Durchmarsch durch den gesamten SPH Contest bis hin zu den Semi-Finals Germany, der im Februar 2020, kurz vor Corona, mit dem dritten Platz eingeholt werden konnte, bescherte ihnen nicht nur positives Feedback, neue Fans und anerkennenden Applaus aus der Szene, nein, auch ein Interview mit Scheppercore kann und darf sich die bayerische Kombo nun in ihre Bio schreiben. Und hierfür haben wir uns Isabelle, die Sängerin und Shouterin, geschnappt.
- Hallo Isabelle! Vielen Dank für Deine Zeit! FLAME OR REDEMPTION sind ja eine noch ziemlich junge Band, die allerdings voll durchgestartet ist. Hättet Ihr Euch das, als Ihr Euch gegründet habt, jemals erträumt?
Hallo Ecki, erstmal vielen Dank für die Scheppertalk-Einladung. Um ehrlich zu sein, hatte ich, als ich die Band gegründet habe, noch keine genaue Vorstellung wohin die Reise gehen wird. Aber ich wusste tief in mir, dass es der Weg ist. Im Vordergrund war die Idee, ein Team mit tollen Musikern aufzubauen, Songs zusammen zu komponieren und so schnell wie möglich aufzutreten. Glücklicherweise hat es nicht nur funktioniert, sondern sogar hervorragend geklappt. Unser erster Auftritt hat uns zum 1. Platz in der ersten Runde beim SPH Music Masters Contest geführt, und das war für FLAME OR REDEMPTION definitiv der Durchbruch.

Credits: Roland Lorenz
- Wie kamst Du damals zur Band, und war damals schon klar, dass Du neben dem klassischen Gesang auch shoutest?
Als ich in 2018 von Berlin nach München umgezogen bin, habe ich erst einmal nach einer bestehenden Band gesucht. Ich bin nicht fündig geworden. Ich wollte unbedingt Heavy Metal spielen und alles was ich fand damals war mir zu “weich”. Deswegen habe ich mich entschieden, selbst Leute zu suchen. Das ist eigentlich bereits die zweite Band, die ich gründe. Die Idee war, unseren eigenen Style zu finden und – außer, dass es Heavy Metal wird – wusste ich noch gar nicht was es werden würde. Meinen Jungs hatte ich erstmal nicht erzählt, dass ich mich mit Extreme Vocals beschäftigte. Und eines Tages im Proberaum haben wir gejammt und da kam mein erster Growl aus mir heraus. Der Schlagzeuger dachte erstmal, dass es der Bassist gewesen wäre, bis ich es wiederholte. Es war ein sehr lustiger Moment.
- Hattest Du jemals Gesangsunterricht, oder hast Du Dir alles selbst beigebracht? Und wen hast Du als Vorbild?
Ich habe sozusagen immer gesungen, schon als Kind. Meine Mutter ist eine talentierte Sopransängerin und ich habe mit ihr viel Musik gemacht. Ich habe aber offiziell Musik im Alter von sechs Jahren angefangen, als ich mein erstes Instrument im Konservatorium lernte. Später als ich angefangen habe mit Bands zu musizieren, habe ich zwischen meinen Ideen und deren Umsetzung einige Fragezeichen gehabt und habe dann Gesangsunterricht genommen. Als ich mit den Shouts anfangen wollte, kannte ich das bestehende Risiko für meine Stimmbänder. Nachdem ich in Deutschland lange nach einem Lehrer gesucht hatte und keinen finden konnte, kam die Entscheidung, zu Melissa Cross nach New York zu fliegen. Ich mache generell keine halben Sachen, dieses Mal sollte also auch keine Ausnahme sein. Ab da konnte ich mit den Extreme Vocals richtig durchstarten. Ein echtes Vorbild habe ich eigentlich nicht gehabt. Mir ging es eher darum, eine bessere Challenge zu finden, als nur hoch und runter zu singen. Außerdem wollte ich diese besondere Emotion weitergeben, was der gutturale Gesang ermöglicht.
- Wie schaut es bei Deinen Bandkollegen aus? War von Denen jemals Einer in einem Unterricht oder sind alle self-made Musiker?
Für mich ist man Musiker zuerst in der Seele. So gesehen sind wir alle self-made. Dann, wie ihr es verstanden habt, haben wir mit FLAME OR REDEMPTION große Ziele wie u.a. auf Wacken zu spielen. Wir stehen auf qualitative Musik und wenn wir merken, wir brauchen etwas, dann holen wir uns ganz einfach Unterstützung. Wir haben auch bereits Bandcoaching gehabt, um an unserer Bühnen-Performance zu feilen. Wir entwickeln uns sehr schnell und es ist dafür noch wichtiger, alles zu machen, um unsere Ansprüche zu erfüllen und die Leute weiterhin zu begeistern.
- Wenn man Dich so sieht, würde man erst einmal nicht solche Shouts erwarten. Was erlebst Du so für Reaktionen deswegen?
Ja, das stimmt. Die Überraschung ist immer groß beim ersten Mal. Die Leute erwarten es wirklich nicht und sind begeistert, weil es so unkonventionell ist. Für mich ist es wie ein Gemälde mit ganz viel Schwarz und auch noch Reinweiß, das Ying und das Yang. Genau deswegen heißen wir FLAME OR REDEMPTION, um das Paradox des Lebens auszudrücken. Darum geht es in meinen Lyrics. Möglicherweise bin ich selbst ein Paradox. Wer es mag, wird bedient.
- Corona hat Euch ja einen ziemlichen Strich durch die Rechnung gemacht, wie so vielen anderen. Was hätte man dieses Jahr noch erwarten dürfen von Euch?
Also dieses Jahr hätten wir richtig große Festival-Auftritte gehabt. Es war ein versprochenes Jahr angesagt und daher ist es wirklich schade. Aber ja… wer weißt wofür es gut ist. Wir haben unseren Fokus auf Songwriting und Aufnahmen gerichtet und unsere ersten Singles kommen Anfang 2021 raus. Ihr könnt gespannt sein.
- Habt Ihr die konzertfreie Zeit für Songwriting genutzt und seid schon einen Schritt näher am Album?
Ja, absolut. Wir sind genauso mit Songwriting sowie mit Aufnahmen einen ganzen Schritt weiter. Wie schon erwähnt arbeiten wir an zwei Singles, die fast fertig sind.
Mit dem Songwriting sind wir mit FLAME OR REDEMPTION zwischen den beiden Lockdowns besonders gut vorangekommen und jetzt, um das Jahr toll zu beenden, haben wir seit Anfang Dezember ein neuen Leadgitarrist am Start. Jetzt geben wir Gas wie noch nie zuvor.
Am Anfang der Pandemie haben wir sofort einen kostenfreien Song zum Download auf unserer Webseite zur Verfügung gestellt. Wir wollten unbedingt der Metalszene etwas für diese Zeit geben. Das Song “Guardian Angel” ist übrigens aktuell immer noch kostenfrei auf www.flameorredemption.com zu bekommen.
- Lass uns ein bisschen in Erinnerungen schwelgen, als Konzerte noch wöchentlich stattfanden. Was war Euer wohl peinlichster Moment und welcher Euer wohl denkwürdigster?
Also Anfang des Jahres, als FLAME OR REDEMPTION das Semi-Final Deutschland des SPH Contest gespielt hat, ist mein Podest von der Bühne ins Publikum gefallen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Ich war auch in dem Moment beim Schlagzeuger und konnte dann sehen wie das Publikum in Blitzgeschwindigkeit meine kleine Bühne wieder aufbaute. Das war schon sehr einzigartig.

Credits: Matthias Meyer
- Wie oft trefft Ihr Euch zum Proben und wie schaut so ein Proberaumtag aus?
Die Probe finden normalerweise einmal pro Woche statt. Im Proberaum ist nur Raum für Musik, Kreativität und Songwriting. In der Regel spielen wir dort zwei bis drei Stunden, manchmal länger, wenn die Inspiration auf High Level ist.
Für alle andere Themen haben wir regelmäßig unseren berühmten Pizzaabend. Dafür sammeln wir Themen, die besprochen werden sollen. Eine Tagesordnung wird im Voraus erstellt, so dass wir ganz strukturiert diese Themen durchgehen und schnell zum Ergebnis kommen.
- Ergänze doch bitte folgende Sätze:
- Musik ist…
…für mich meine Mission im Leben.
- Nach dem Aufstehen…
…zuerst Wasser trinken, dann direkt mit Stimmen-Warm-Up anfangen, bevor ich überhaupt ein Wort gesprochen habe.
- Die regionale Musikszene ist…
…genial hier in Bayern. Ich habe so viele tolle Menschen bei Konzerten und Festivals kennengelernt. Ich liebe diese Menschen. Leute, ihr seid Hammer!
- Frauen im Metal…
…ja und? Ich habe Busen, stimmt. Sollte das etwas ändern?
- Was sind Eure musikalischen Einflüsse privat? Und welche in der Band?
Dadurch, dass jeder von uns aus einem anderen Land kommt, haben wir recht viele verschiedene Einflüsse, die möglicherweise unbewusst unsere Songs prägen. Wir machen ja immer unser eigenes Ding und schrauben unsere Songs ziemlich viel im Proberaum um. Es ist uns wichtig, dass wir alle am Ende von dem Ganzen zu 100% überzeugt sind. Authentizität ist einer unserer größten Werte und das bei unseren Fans auch ankommen.
Um Deine Frage konkreter zu beantworten sind einige von uns absolute Fans von IRON MAIDEN. Andere lieben GOJIRA und BEHEMOTH. Aber ganz klar die symphonischen Bands wie NIGHTWISH, STRATOVARIUS, WITHIN TEMPTATION, LACUNA COIL oder auch noch Richtung Alternative Rock wie EVANESCENCE ist Musik, die ich gern höre. Ich persönlich höre auch ganz andere Musikarten, wobei Heavy Metal vor allem meine erste Wahl bleibt.
- Lass uns noch einmal kurz das Frauenthema aufgreifen…kommt es vor, dass Du blöde, obszöne Sätze auf die Bühne geschmissen bekommst á la “ausziehen” und wie gehst Du damit um?
Eigentlich ist mir sowas noch nicht passiert. Vielleicht haben meine Growls einige Vorteile, was das angeht.
- Wenn ich “female fronted” in Verbindung mit einer Band höre, denke ich ja eher an Bands wie NIGHTWISH, mit glockenklarem Gesang. Das ist ja bei Euch nun nicht grundsätzlich der Fall. Findest Du die Bezeichnung gerechtfertigt bei Euch bzw. hat sie Euch auch schon Nachteile gebracht?
Das ist alles eine Frage der Definition. Für mich persönlich bedeutet “female fronted”, dass die Band eine Frontfrau hat, was in unseren Fall zutrifft. Wie jeder es für sich interpretieren möchte, liegt nicht in meiner Hand. Generell finde ich es schwierig, eine Band in eine von den vielen existierenden Schubladen reinzustecken. Aber ich will mal hoffen, dass die Leute offen genug für unsere Musik sind. Wir müssen ja nicht allen gefallen. Und ich bin der festen Überzeugung, dass wir bei den Richtigen ankommen.
- Deine Entscheidungsgewalt ist nun kurz gefragt:
- Weiß- oder Bratwurst
Ich liebe Bayern. Man kann über Bayern sagen, was man will, aber ernsthaft: Sie wissen dort, wie es mit dem Essen geht. Also ein ganz klares JA zur Weißwurst.
- Virales oder haptisches Album
Ich bin eine absolute Minimalistin. Daher höre ich lieber Musik digital, auch wenn ich natürlich von Local Bands die CD immer noch gerne physisch kaufe.
- Bier oder Wein
Es kommt ganz drauf an in welcher Stimmung ich mich befinde.
In der Regel läuft es eher unter folgendem Motto:
Bier im Proberaum, Wein Zuhause und im Restaurant als gute gebürtige Französin. Beim Konzert am liebsten Jacky-Cola, um anzufangen und dann Bier natürlich.
- Isabelle, ich danke Dir recht herzlich für Deine aufgebrachte Zeit und Deine ehrlichen Antworten! Bleibt nur zu hoffen, dass wir uns bald mal wieder sehen! Für die Zukunft wünschen wir Euch natürlich alles erdenklich Gute! Zum Schluss hast Du nun noch die Gelegenheit zu sagen, was Du schon immer einmal sagen wolltest!
Leute hört auf Eure Gefühle, nicht Euren Kopf. Denn Ihr wisst genau, tief in Euch, was für Euch richtig ist. Für mich ist es die Musik und Leute zu unterstützen, die auch professionelle Sänger werden möchten. Das ist meine Mission! Positive Botschaften findet Ihr auf meinem Instagram-Kanal und bei Facebook unter @croftyourvoice.
Vielen lieben Dank!
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